Markkleeberger Stadtjournal

Eulenberger Bierkultur- und Präventionsverein Markkleeberg e.V.

Der Verein besteht derzeit aus 25 Bierfreunden und Unterstützern, die sehr gutes, individuell gebrautes Bier schätzen und sich für die vielen Themen rund ums Bier interessieren, insbesondere für die jahrhundertealte Geschichte des Bieres und seine Bedeutung für die Gesundheit. Denn das handwerkliche Bierbrauen ist tief in der deutschen Geschichte verwurzelt. Weniger bekannt ist, dass es im April 2020 offiziell als „Immaterielles Kulturerbe“ der UNESCO anerkannt wurde. Dies unterstreicht den hohen kulturellen Wert dieses Handwerks, das seit Jahrhunderten Traditionen und soziale Bindungen fördert. „Das Deutsche Reinheitsgebot von 1516, ältestes bis heute gültiges Lebensmittelgesetz der Welt, steht für Qualität, Reinheit und Transparenz – Prinzipien, die auch unserem Verein am Herzen liegen“, sagt Dominik Wangemann.

Aus einer gemeinsamen Leidenschaft für handwerklich gebrautes Bier und das gesellige Beisammensein entstand ein Unterstützerkreis, aus dem schließlich der Bierkulturverein Markkleeberg hervorging. Neben dem Austausch rund ums Bier widmet er sich auch der Organisation von Veranstaltungen mit kulturellem und kulinarischem Anspruch rund um das Bier. „Bei einigen Festen und Veranstaltungen in Markkleeberg wurde und wird schon überwiegend unser Eulenbräu ausgeschenkt, das nächste Mal beim Kunstwinkelfest am 13. September. Auch damit schaffen wir gemeinsam eine Plattform für Austausch, Genuss und gelebte Bierkultur in der Region“, sagt Professor Dr. Konrad Reschke, Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Mit Bier verbinden sich viele Episoden, sowohl persönliche als auch solche, die in die Geschichte eingingen. Eine der bekanntesten davon ist mit Martin Luther verbunden. Der Reformator, der mit seinen 95 Thesen den Lauf der Weltgeschichte veränderte, soll vor der berühmten Gerichtsversammlung in Worms im Jahr 1521 ein Bier getrunken haben. Dort musste er sich für seine Thesen verantworten. Es heißt, dieses Bier habe ihm den Mut gegeben, trotz des starken Drucks der Kirche an seinen Thesen festzuhalten und seinem Gewissen treu zu bleiben.

Auch die Stadt Markkleeberg blickt auf eine Braugeschichte zurück, die leider oftmals übersehen wird. Ein bedeutendes Kapitel davon ist der sogenannte „Zöbigker Bierkrieg“, der zu Zeiten Augusts des Starken im frühen 18. Jahrhundert stattfand. Um ihre lokale handwerkliche Brautradition zu bewahren, wehrten sich die Brauer gegen die monopolistischen Braupraktiken des sächsischen Kurfürsten, der das Bierbrauen streng regulierte und nur privilegierten Brauhäusern vorbehalten war. „Uns liegt auch daran, dass solche Begebenheiten nicht in Vergessenheit geraten und an nächste Generationen weitergegeben werden”, sagt Dominik Wangemann.

Neue Vereinsmitglieder sind jederzeit willkommen. Der Jahresbeitrag des Vereins beinhaltet die kostenlose Verkostung von Eulenbräu bei Veranstaltungen. Eine Möglichkeit, den neuen Verein kennenzulernen, bietet sich schon in wenigen Tagen beim Kunstwinkelfest. Die Vereinsgründung fand übrigens bereits im Oktober 2024 statt, „offiziell“ gefeiert wird dies aber erst am 11. April 2026.

Der Verein lädt in unregelmäßigen Abständen auch zu kleinen, geselligen Verkostungen ein. Wann und wo diese stattfinden, wird in den sozialen Netzwerken bekannt gegeben.

„Gemeinsam mit der Stadt Markkleeberg und unseren Partnern suchen wir derzeit ein passendes Grundstück, um dort eine kleine Brauerei und einen gemütlichen Biergarten zu errichten“, sagt Dominik Wangemann optimistisch.

as, (Fotos; Bierkultur Markkleeberg)

https://www.bierkulturverein-markkleeberg.de

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