Bornaer Stadtjournal

66 Jahre Boxsport in Borna

Der Boxsport hat in Borna seit sagenhaften 66 Jahren eine Tradition. Der Vater des Sportes war Lothar Scheida. Die Sporthalle in Borna-Gnandorf trägt seit einigen Jahren seinen Namen. Die Legende des Boxsportes gründete 1959 die Abteilung Boxen bei Dynamo Borna, welcher heute der SC Borna ist. Letzterer kann im September diesen Jahres seinen 35. Geburtstag feiern.
Der Präsident des heutigen Boxsportclubs ist ein Ziehsohn von Lothar Scheida. Hans-Peter Hofmann wurde vom mehrfachen DDR-Meister und Vize-Meister im sogenannten Bantamgewicht, Lothar Scheida, trainiert, aufgebaut und zu großen Erfolgen gebracht. Hofmann, von den Bornaern liebevoll „Hansi“ genannt, erinnert sich, dass Scheida auch für viele der jungen Boxer eine Vaterfigur war. Diesen Spirit trägt der einstige DDR-Meister und Deutsche Meister im Boxen in seinem Herzen und vermittelt diesen auch seinen Schützlingen, die er jeden Dienstag in der Lothar-Scheida-Sporthalle trainiert. Dazu gehören 27 Kinder im Alter ab 6 Jahren und 35 Jugendliche und Erwachsene. Unter den Erwachsenen befinden sich auch vier Frauen. Der einst aktive Boxer, welcher ganze 290 Kämpfe bestritt, von denen er nur wenige verlor und sechs unentschieden endeten, baut seine Schützlinge von der Pike mit einem Krafttraining auf und stärkt sie im Selbstbewusstsein, so dass sie auch mental bereit sind, in den Ring zu gehen. Sein Medizinballstoßen, welches die Schlagkraft stärkt, wurde von einigen anderen Sportclubs übernommen, da es eine effektive Trainingsmethode ist.
Leider musste der Präsident des Sportclubs Borna nun einen Aufnahmestopp verhängen, da er mit der Anzahl seiner Schützlinge an die Grenzen in der Halle gestoßen ist. Der Mann, der ganze 1.488 Stunden im Jahr im Ehrenamt verbringt, wünscht sich oft mehr Unterstützung von der Stadt in der Hallenausstattung. Jedoch packen die Eltern der Kids und die Boxer oft mit an, um die Halle zu erhalten und zu reparieren. Die vielen Stunden im Ehrenamt nutzt der Mann, welcher mit 15 anfing zu boxen und mit 56 Jahren seinen letzten wichtigen Kampf um die Deutsche Meisterschaft bestritt, auch um Selbstverteidigungskurse und Antiaggressionstraining zu geben. Als Trainer kann er ebenso stolz seine Erfolge nennen. Schließlich hat er fünf Boxer bis zur Deutschen Meisterschaft trainiert. Einer von ihnen, Ali Saber, unterstützt den Trainingsstandort in Borna mit seinem Können und wird vielleicht dereinst einmal die Nachfolge Hofmanns antreten.
Das große Herz für den Sport und die Kids hat sich Hans-Peter Hofmann von seinem Ziehvater Lothar Scheida abgeschaut. So spendete er, als er von 1990 bis 1994 für die CDU im Stadtrat saß, seine Aufwandsentschädigung an Kinder- und Jugendeinrichtungen. Augenzwinkernd meint er, vielleicht ist dies eine kleine Anregung für manchen Ehrenamtlichen.

Manuela Krause

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