Markkleeberger Stadtjournal

Reformationstag mit Thomas Müntzer

Am vergangenen Freitag, dem 31. Oktober 2025, feierten die Ev.-Luth. Kirchgemeinden in Markkleeberg einen besonderen Festgottesdienst anlässlich des Reformationstages. Statt eines klassischen Gottesdienstes erlebten die Besucherinnen und Besucher eine szenische Aufführung über das Leben und Wirken des Reformators Thomas Müntzer – gestaltet von Konfirmandinnen und Konfirmanden unter der Leitung von Theologiestudent Max Günther.

Das Stück zeichnete den Weg des radikalen Reformators von seinen Anfängen in Zwickau bis zum Bauernkrieg von 1525 nach. In mehreren Szenen wurde deutlich, wie Müntzers theologische Gegenwartsdeutung und seine unbeugsame Haltung gegenüber den Fürsten ihn schließlich ins Verderben führten. Begleitet wurde das Spiel vom Jugendchor unter Leitung von Kantorin Susanne Blache, der mit Stücken wie „L’homme armé“ und „Da pacem Domine“ für stimmungsvolle musikalische Akzente sorgte.

In seiner kurzen Andacht zog Günther Parallelen zwischen Müntzers Zeit und unserer Gegenwart: „Auch heute glauben wir, eine wachsende Kluft zwischen ‚unten‘ und ‚oben‘ zu erkennen. Umso wichtiger ist es, wachsam zu bleiben und zu prüfen, wem und was wir glauben.“ Gleichzeitig erinnerte er daran, dass Glaube und Taten zusammengehören: „Ein christlicher Glaube, der ohne entsprechende Taten bleibt, ist unvollständig.“

Der Gottesdienst endete mit Gebet, Segen und dem Wunsch nach Frieden. Eine vielfältige Veranstaltung, die Geschichte lebendig machte und zum Nachdenken über die Gegenwart einlud.

Max Günther, Fotos: bw

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