Reduzierter Umfang, aber stabile Struktur
An fünf Oberschulen, zwei Gymnasien und einer Förderschule bleibt eine Vollzeitkraft tätig. An allen übrigen Schulen wird es zumindest eine 75-Prozent-Stelle geben - eine Regelung, die an vielen weiterführenden Schulen sowie allen Grundschulen bereits etabliert war. Um die Auswirkungen für Schülerinnen und Schüler möglichst gering zu halten, soll die Arbeitszeit flexibel an Schul- und Ferienzeiten angepasst werden.
Bedarf entscheidet über Umfang
Dem Beschluss ging eine Bedarfsanalyse des Jugendamts voraus. Bewertet wurden Kriterien wie Schülerzahl, der Anteil fremdsprachiger Kinder, sonderpädagogischer Förderbedarf sowie soziale Belastungen im Umfeld. Auf dieser Basis wird die Schulsozialarbeit künftig unterschiedlich stark gefördert.
Für das Evangelische Schulzentrum im Muldental sowie das DPFA-Gymnasium in Zwenkau wurde der Bedarf als nachrangig eingestuft - dort entfällt die Förderung künftig ganz. Auch für die ländlichen Grundschulen in Nerchau und Mutzschen wurde ein vergleichsweise geringerer Bedarf festgestellt. Hier bemüht sich die Kommune derzeit um alternative Finanzierungsquellen um die Schulsozialarbeit fortzuführen.
Junge Stimmen und intensive Diskussionen
Die Entscheidung wurde im Ausschuss intensiv und teils emotional diskutiert. Rund 50 Jugendliche verfolgten die Sitzung und warben eindrucksvoll für den Erhalt und Ausbau der Schulsozialarbeit. Die Beteiligung der Jugendlichen zeigt, wie wichtig dieses Thema für junge Menschen ist, so ein Mitglied des Jugendhilfeausschusses.
Am Ende stand der mehrheitliche Beschluss: Die Schulsozialarbeit wird fortgeführt - in angepasstem Umfang. Landrat Henry Graichen wurde zudem beauftragt, sich beim Freistaat Sachsen für eine verbesserte Förderung einzusetzen. Sollte der Kreishaushalt es zulassen, soll auch dort nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden.
Konkrete Auswirkungen nach Schularten
Finanzieller Rahmen
Die Gesamtkosten für die Schulsozialarbeit im Jahr 2025 werden auf rund 3,28 Milo. Euro geschätzt. Der Großteil - über 2,3 Mio. Euro - stammt aus Fördermitteln des Freistaats Sachsen. Der Landkreis Leipzig trägt 640.000 Euro bei, hat damit seinen Anteil gegenüber dem Jahr 2024 sogar angehoben.
Der Landkreis selbst steht unter finanziellem Druck: Für 2025 wird ein Haushaltsdefizit von über 30 Millionen Euro erwartet - Tendenz steigend im Folgejahr.
Einige Schulträger haben bereits signalisiert, in ihrem Verantwortungsbereich finanzielle Lücken auszugleichen.
pm, Landkreis Leipzig