Brandiser Stadtjournal

Kulturhaus Beucha: Arbeiten beginnen

Kulturhaus-Beucha
Für jeden sichtbar sind nun zunächst die Abrissarbeiten der Nebengebäude am ehemaligen Kulturhaus Beucha verrichtet worden. In den vergangenen Stadtratssitzungen im August und September gab es die verschiedensten Vergabebeschlüsse, um mit der Sanierung des traditionsreichen Hauses und dem Bau des neuen Riegels bald beginnen zu können. „Im Moment liegen wir bei den Kosten der verschiedenen Vergaben im grünen Bereich“, sagt Bürgermeister Arno Jesse. Das Gesamtvolumen des Projektes liegt bei rund 9,8 Mio. Euro, etwa 9,1 Mio. Euro kommen aus den Mitteln des Kohleausstiegs für Strukturwandel. Seit mehr als 30 Jahren steht das einstige Herz des Ortsteils Beucha leer, beginnt zu verfallen.

Werdegang zur Rettung des Hauses

Im Jahr 2015 fand zunächst ein Tag der offenen Tür statt und es kam zur Gründung des Kulturhausvereins, damit das Haus nicht komplett verfällt. Eine Machbarkeitsstudie wurde 2019 über die LEADER-Förderung initiiert. Sie war der Startschuss, etwas zu evaluieren und ein mögliches Projekt für sich eventuell auftuende Förderkulissen zu haben. Jesse: „Schon damals wurde klar, dass die Kosten einer Sanierung des ehemaligen Kulturhauses auf drei bis vier Millionen Euro hinauslaufen würden.“ Drei Konzepte kristallisierten sich heraus und wurden näher betrachtet: Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen; Gründerzentrum, Co-Workspace oder Wohnen. Im Ideen suchen und Umsetzungsmöglichkeiten finden, tat sich ein ganz neues Thema auf: digitaler Wandel und Open Government. Der Besuch des damaligen Bundesinnenministers Horst Seehofer war ein psychologischer Türöffner. Damit hat das Vorhaben – in dem Kontext Wirtschaftsförderung und etwas noch nicht Dagewesenes zu schaffen – Rückhalt von höherer politischer Ebene bekommen. Hauptziel: Sanierung des Kulturhauses als neuen Ort wirtschaftlichen und kulturellen Lebens mit überregionaler Ausstrahlung. Und genau dieser Satz ist entscheidend gewesen, denn für ein Dorfgemeinschaftshaus, was „Nur“ der Ortschaft zugutegekommen wäre, hätte es keine Fördermittel gegeben.

Neben wirtschaftlicher Wertschöpfung, Digitalisierung und auch Tourismus in Zusammenhang mit dem Geopark Porphyrland – die Bergkirche ist z. B. zum Nationalen Geotop erklärt worden – hätte allein die Sanierung des Kulturhaus-Gebäudes nicht erreicht. So entstand der Plan, das Kulturhaus als Ort des Präsentierens mit Gastronomie, Veranstaltungsräumen und dem großen Saal zu nutzen. Ein Anbau als dahinterliegender Riegel soll Büroräume, Werkstätten bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten bieten.

An der Bahnstrecke gegenüber des Bahnhofes Beucha gelegen, sind die Zielgruppe auch Leipziger. Denn in den Ballungsräumen einer Großstadt wird es immer schwieriger geeignete und vor allem bezahlbare Räumlichkeiten für bspw. gemeinsames Arbeiten zu finden.

So geht es jetzt weiter

Derzeit werden im Innenbereich noch notwendige Abrissarbeiten vorgenommen. Zudem wird parallel mit dem Rohbau des Riegels und dem damit verbundenen Fundament begonnen.
„Die Fertigstellung des gesamten Ensembles ist für Ende 2026 geplant“, sagt Bürgermeister Arno Jesse.

Einen Einblick in das Vorhaben zeigt der kurze Film auf der Seite der SAS – Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH mit Bildern aus dem Inneren des ehemaligen Kulturhauses: https://tinyurl.com/4vvwnb26

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